Sonntag, 29. Juli 2012

29.07.12

13 Tage ohne Rauchen, fast zwei Wochen. Mir kommt es allerdings so vor als wenn das schon viel länger wäre. Liegt das vielleicht daran, dass ich jetzt vieles bewusster wahrnehmer? Rauchen lenkt ja auch ein Stück weit ab.  Ich hab auf jeden Fall das Gefühl, dass meine Lebensqualität gestiegen ist, ich also mehr von meiner Zeit habe und auch mehr Zeit habe. Rauchen verbraucht ja auch Zeit. Während ich rauche bin ich bewegungstechnisch eingeschränkt, ich brauche also länger für die Dinge die ich tue. Dazu kommen dann noch die Situationen in denen ich nicht überall rauchen darf. Ich kann also in diesem Moment nicht viel anderes tun als Rauchen. Würde man das mal alles zusammenrechnen käme sicherlich einiges zusammen. Dazu dann noch der lebensverkürzende Effekt, den kann man ja wenigstens wieder ein wenig ausgleichen indem man aufhört. Alles andere kriegt man aber nie wieder. Ich versuche jetzt mal nicht drüber rumzuheulen, dass ich in den letzten 10 Jahren dann ja so viel Zeit verschwendet habe, da gibts noch andere Dinge die da mehr ausmachen...ich stelle mir eher vor, dass ich mir ganz viel Zeit rette die noch vor mir liegt.

Ein gutes Beispiel für die Einschränkungen welche man mit Rauchen auf sich nimmt ist der Besuch von Gaststätten, Discos und sonstigem Veranstaltungskram. Entweder man muss sich in extra Bereiche begeben oder vor die Tür. Wenn es dann draußen einen Wetterschutz gibt ist man schon gut dran. Heißt also man killt wieder Zeit. Viele sagen dann ja, es würde doch auch gut tun mal rauszukommen und man würde da auch neue Leute kennenlernen, blablabla. Alles Humbug, man tut es wegen der Scheiß-Sucht, ansonsten hätte man keinen Grund sich in einen kleinen, zugequalmten, stinkenden, manchmal überfüllten Raum zu begeben. Noch schlimmer, bei Eiseskälte nach draußen oder wenn es regnet und stürmt. Das tut niemand freiwillig. Nun haben wir ja auch mal gutes Wetter, da kommt wieder die Zeit ins Spiel. Als Nichtraucher muss ich nicht in regelmäßigen Abständen irgendwohin gehen, ich kann die ganze Zeit tun was ich will, also auch einfach z.B. am Tisch sitzen bleiben und ein langes Gespräch ohne Unterbrechung führen und noch tausend andere Dinge.

Am Freitag war ich mit meiner Frau P. unterwegs, da haben wir das nochmal schön erleben können. Wo wir waren muss man zum Rauchen nach draußen, das bedeutet teilweise richtig vor die Tür, wenn nämlich der vorhandene Biergarten nicht geöffnet ist (aus irgendwelchen mir schleierhaften Gründen). Getränke dürfen dann nicht mit vor die Tür genommen werden. Hält natürlich niemanden wirklich davon ab. Aber ausgeschlossener kann man sich doch eigentlich kaum noch fühlen, oder?
Der Biergarten war jedenfalls an diesem Abend geöffnet und so standen wir dann auch irgendwann draußen, von rauchendem Volk umgeben. Mit dem feinen Unterschied, dass wir jederzeit aus freien Stücken wieder reingehen konnten, etwa wenn ein nettes Lied anfing.
Aber noch viel wichtiger: wir haben nicht geraucht und ich hatte auch nichtmal das Verlangen danach. Die Kombination Alkohol und Rauchen ist ansonsten ja eine hübsche Rückfallgelegenheit. Der Alk-Rausch gibt einem schon eine nette Entschuldigung und weil es ja eine besondere Situation ist bildet man sich ein, dass es dabei bleiben würde. Man kennt das ja.
Also eine weitere Hürde genommen, Woohooo!

Da fällt mir noch was ein, die aktuellen Rauchverbote sind ja noch gar nicht so alt und die begleitenden Diskussionen und Klagewellen noch gut im Gedächtnis. Selbst als Raucher hatte ich überhaupt nichts gegen die Verbote einzuwenden, da ich mit dem Rauchen eh nicht glücklich war fand ich sie sogar gut. An entsprechenden Diskussionen habe ich mich auch nur beteiligt wenn es hauptsächlich um die Umsetzung ging. Man muss doch nur mal kurz überlegen wie pervers es eigentlich ist ein Gesetz abzulehnen, welches den Schutz der Gesundheit mit einfachsten Mitteln zum Ziel hat. Über dieses Verbot wird Rauchern zudem höchst effektiv gezeigt, wie schädlich ihre Sucht ist. Wer sich da beschwert, weil er sich ausgeschlossen fühlt, denkt ganz einfach in die falsche Richtung.

Donnerstag, 26. Juli 2012

26.07.12

Whoa, da bin ich wieder! Ohne Rückfall und mit der Erfahrung, dass dieses Laster ein viel größeres Übel ist als man sich bisher einzugestehen erlaubt hat. Faszinierend wie beiläufig und effektiv wir uns selbst bescheißen können.
In den letzten Tagen kam mir in schwachen Momenten jedes Mal der Gedanke "Wozu eigentlich?". Joa, wozu denn? Was habe ich davon, wenn ich auf dem Weg zum Kiosk einen Tabakstängel verglühen lasse und den Rauch einatme? Wo ist der Mehrwert? Würde ich es genießen? Nein, es würde einzig und allein der Befriedigung meines Verlangens dienen und dieses Verlangen speist sich kein Stück aus irgendwelchen mir nützenden Eigenschaften. Rauchen ist Kacke PUNKT
Dieser kleine Gedanke ist verblüffenderweise sehr effektiv, beinhaltet er doch eigentlich all das weswegen ich mich entschlossen habe aufzuhören.
Halt mal, habe ich schon genauer darüber geschrieben weswegen ich aufhöre? Heute tu ich das jedenfalls nicht mehr. Ist jetzt bald halb zwei und so langsam sinkt die Temperatur auf ein erträgliches Maß, also Zeit zum Bubu machen.

Freitag, 20. Juli 2012

20.07.12

Geschafft! Drei Wochen und ein Tag Urlaub liegen vor mir. Mal schauen wieviele Rückfälle ich in der Zeit erleiden werde. ^^
Zum heutigen Tag gibts nicht viel zu erzählen, dafür habe ich Contra und Abschreckung ein bissel fortgesetzt.
Den Großteil des Geschreibsels hier erledige ich ja im Bus aufm Weg zur und von der Arbeit, man darf gespannt sein ob ich mich im Urlaub auch so dazu aufraffen kann. ;-)

Donnerstag, 19. Juli 2012

19.07.12

Endlich wieder Arbeit, juhuu! Klingt komisch, ist aber so. Auf jeden Fall besser als das kränkliche Rumgegammel zuhause. So können die Gedanken weniger oft frei herumschweifen und sich dabei auf das Verlangen nach einer Zigarette einpendeln. Trotz Regen gehe ich in der Frühstückspause zur Raucherecke, aber mittlerweile lässt mich das anscheinend schon kalt. Im Gegenteil, ich empfinde schon fast Mitleid und finde das irgendwie beschämend, schließlich weiß ich wie schnell man nen Rückfall erleiden kann.
Nachmittags bin ich viel draußen zusammen mit einem rauchenden Kollegen. Dr steckt sich auch bei fast jeder Gelegenheit eine an. Ich stelle zwischendurch fest, dass mich Passivrauchen bereits anfängt zu stören. Genauso der Geruch, zumal ich  bereits merke, dass ich allmählich besser riechen kann. Mein Geschmackssinn regeneriert sich auch schon stückweise. Ein Schluck Pepsi vorgestern hat mich geradezu staunen lassen. Das ist natürlich ein potentiell verhängnisvoller Nebeneffekt. Wenn alles besser und intensiver schmeckt, läuft man Gefahr auch mehr zu sich nehmen zu wollen. Fresslogik halt. Hoffentlich wird das Wetter bald besser, damit ich mich schön stundenlang auf'm Fahrrad quälen kann. 
Kurz bevor ich wieder zuhause bin meldet sich übrigens Brutus mit einer ganz tollen Idee: man könnte ja die ganzen Stummel aus meinem Mini-Mülleimer im Arbeitszimmer nehmen, da noch rauchbaren Tabak rausquetschen und aus dem Papiermüll noch Filterhülsen rausfischen, Stopfgerät ist ja noch da.
Nix da Brutus! Ich glaub es hackt! Konsequenterweise habe ich den Mini-Eimer dann in den Hausmüll entleert, da kriegen die Stummel noch n schönes Bio-Müllaroma. Bäh! 

Mittwoch, 18. Juli 2012

18.07.12

So, gestern war also der erste richtige Nichtrauchertag, Woohooo!
Heute musste ich auch schon deutlich weniger unter hinterhältigen Gelüsten und Tabaksehnsuchtsanfällen leiden. Gesundheitlich gehts auch deutlich bergauf, wahrscheinlich auch umso mehr weil ich nicht mehr rauche. Sonderlich erhellende Gedanken hege ich heute nicht, dafür habe ich die Seite so langsam ein wenig optimiert und Neues hinzugefügt. Unter anderem ein paar Fotos, z.B. von der Beerdigung des Tabaks.
Morgen gehts wieder zur Arbeit, da werde ich bei gutem Wetter in den Pausen mal zu den armen Rauchern gehen und demonstrativ nicht rauchen. ^^

Dienstag, 17. Juli 2012

17.07.12


Schon gestern Abend war eigentlich klar, dass ich heute nicht arbeitsfähig sein werde, wenn nicht ein Wunder geschieht. Der Husten ist mittlerweile schön schleimig und brennt recht ordentlich. Wenigstens hat er mich nachts einigermaßen schlafen lassen. 
Heißt also ich bin gezwungen Zuhause rumzugammeln und darf mit Brutus Fangen spielen. Gut das wir gestern den Tabak entsorgt haben, sonst hätte ich mit Sicherheit schon zugelangt. Mal gucken auf was ich den Arzt runterhandeln kann...
Zwei Tage werdens schließlich, vorausgesetzt mir gehts dann auch wieder gut. Ich wills mal hoffen, wieder zuhause fängt es nämlich an. In regelmäßigen Abständen spüre ich das Verlangen eine zu rauchen, wären in diesem Moment Zigaretten in der Wohnung würde ich ohne Skrupel drüber herfallen. Ist ja auch kein Wunder, hier konnte ich bisher jederzeit eine rauchen und das auch noch während ich etwas anderes getan habe. Zum Beispiel am PC sitzen und etwas schreiben ^^
Dementsprechend werde ich nochmal extra froh sein wenn ich wieder raus kann, wo die Versuchung, bzw. das Verlangen nicht so stark ist.

16.07.12


Heute morgen hab ich erstmal vergessen, den Tabak zu entsorgen. Vielleicht nicht schlecht, so kann ich das später ein wenig zum Ritual umgestalten. Brutus ist derweil der Meinung, das man die Dose ja immer noch wieder aus dem Müll fischen kann. WTF? 
Die nächste Abholung ist erst in 10 Tagen, zur Sicherheit werd ich den Tabak unbrauchbar machen. Vielleicht einfach ohne Dose in den Biomüll? Was sagst du dazu Brutus? Fällt dir nix zu ein, ne? Also STFU!
Ein wenig Rückendeckung krieg ich jetzt auch noch von meiner Erkältung, die hat sich mittlerweile nen hübschen Husten zugelegt. Ich quäle mich also schniefend und hustend durch den Tag und merke dabei fast nichts vom Verlangen nach einer Zigarette. Bloß am Abend werd ich kurz schwach, in einem Moment "starker emotiononaler Anspannung" missbrauche ich noch einmal meine geschundenen Lungenflügel. Der Tabak war ja noch da, so n Mist. Aber dafür wurde er kurz darauf endlich entsorgt. Wooohoo!

Montag, 16. Juli 2012

14.-15.07.12


Was gibt's zum Wochenende zu sagen? Erstmal nichts Gutes, Brutus konnte sich genüsslich austoben. Ich habe mir ja schon vorher gesagt, dass ich nichts übermäßig erzwingen will. Erzeugt ne Menge Stress und Stress ist Futter für Brutus. Als mich am  Freitag nach Hause kam hat es dann dementsprechend nicht lange gedauert bis ich eingebrochen bin. Immerhin erst nachdem ich ne Runde aufm Sofa geschlafen hab. 
Meine Freundin rauchte auch noch, also wäre es sowieso sehr schwer geworden. Dazu noch ne nervige Erkältung, die nützliche, weil ablenkende Aktivitäten wie Radfahren verhinderte. 
Aber und das ist ein dickes, fettes ABER(!), ich habe nicht aufgegeben. Habe mir weiter Gedanken gemacht, mich dabei nicht unnötig mit Vorwürfen gepeinigt und gestern von meiner besseren Hälfte das OK bekommen, die restlichen Rauchwaren im Haushalt zu entsorgen. Woohooo!!
Ich glaube mein Geschreibsel hier hat da nen Großteil zu beigetragen. Also Brutus, dir stehen schwere Zeiten bevor, mwuahaha! 
Auf die neue Woche freue ich mich schon mehr als das ich Angst empfinden würde angesichts der Herausforderung. Das es auszuhalten ist wenn mir nicht direkt die Möglichkeit zum Rauchen zur Verfügung steht hat mir die Zeit auf der Arbeit gezeigt. Nun also der nächste Schritt, bei dem ich jetzt nicht mehr alleine bin.

Freitag, 13. Juli 2012

13.07.12

Neuer Tag, neues Glück.
Nachm Aufstehen und bevor ich mich auf den Weg mache schaff ich schonmal eine weniger als gestern, juhu. Während ich mich fertig mache kreisen meine Gedanken ständig ums Rauchen und mir fällt mal wieder auf das ich dabei richtiggehende Zwiegespräche mit mir selbst führe. Aber bin das wirklich ich mit dem ich da rede? Ich beschließe, den Teil, welcher ständig eine Rauchen will als etwas externes zu betrachten. Einen Gegenspieler, dem ich mal so richtig die Fresse zerlegen möchte. Ich denke das passt auch ganz gut, schließlich ist das die verkackte Sucht die da aus mir spricht. Mein wirkliches Ich war ja noch nie glücklich mit der ganzen Sache.

Heute morgen fiel mir noch etwas ein, das ich mal nachprüfen muss. Mir ist so als hätte ich schonmal gelesen, dass Nikotin bezüglich des Suchtpotentials Ähnlichkeiten mit Heroin aufweist. Auch so etwas, das gerne schnell wieder vergessen wird. 

Während ich auf dem Weg zur Arbeit bin denke ich übrigens schon viel optimistischer an die vor mir liegenden Stunden. Gestern hat mir gezeigt, dass ich es aushalten und meinem bösen Gegenpart die Stirn bieten kann. Ich stelle mir vor wie er da in seiner Bösewichtbehausung sitzt, nägelkauend und verzweifelnd darüber nachdenkend wie er mich zum Rauchen bewegen kann. Voller Angst vor dem 
Zeitpunkt zu dem ich es schaffe ganz aufzuhören. Jetzt schon setzen ihm die Zeiträume ohne frischen Nikotinnachschub heftig zu und seine Gestalt beginnt deswegen sich aufzulösen. Eigentlich müsste ich mir mal einen Namen für diesen Finsterling ausdenken.

Ein paar Mal habe ich jetzt schon darüber nachgedacht eine pro/Contra-Liste anzulegen, eigentlich total bescheuert, weil es ja wirklich nichts positives gibt. In nem langweiligen Moment, wenn ich meine Gedanken vielleicht wieder nicht vom Thema abwenden kann werd ich das aber trotzdem mal machen, einfach so zum Spaß. Ich rliebe ja Listen ^^

Mittlerweile sitze ich im Bus nach Hause. Wegen anhaltender Halsschmerzen, begleitet von Schwindelgefühl und Kopfdröhnen ein wenig früher. Heißt also auch früher Zuhause, umgeben von direkt verfügbaren Tabakwaren. Meine schlechtere Hälfte (ich glaube Brutus wäre ein guter Name) frohlockt schon. Ich nehme mir vor mich erstmal im Wohnzimmer zu verschanzen um Tour de France zu gucken. Wegen meiner Erkältung heißt es gut einpacken, vielleicht Schlaf ich dann einfach ein und Brutus kommt gar nicht dazu nen Dicken zu machen.

Ich hab übrigens ein wenig recherchiert, Nikotin weißt wirklich Ähnlichkeiten mit Heroin auf. Zum Glück ist der Entzug lange nicht so schlimm und nach recht kurzer Zeit (3 Tage) ist das Nikotin schon nicht mehr im Gehirn nachzuweisen. Nach rund 3 Wochen stellt sich wohl auch eine Normalisierung im Belohnungszentrum ein. Die Zahl der entsprechenden Rezeptoren geht auf ein Normalmaß zurück. 
Es ist das Abhängigkeitspotential auf dem die Ähnlichkeiten beruhen. Über die Lungen gelangt das Nikotin wunderbar ins Blut, viel besser als etwa bei einer oralen Aufnahme. Man geht teilweise davon aus, dass schon eine einzige Zigarette ausreicht um eine körperliche Abhängigkeit einzuleiten. Interessanterweise nimmt man ja schon beim Passivrauchen viel auf, so lässt sich wohl erklären wieso ich schon vor meiner aktiven Raucherphase ab und zu mit dem Verlangen nach einer Zigarette aufwachte...
Von den ganzen anderen miesen Dingen die im Tabakrauch enthalten sind Fang ich jetzt gar nicht erst an. Da hilft auch der neue Trend "ohne Zusätze" nichts, Teer zum Beispiel ist eh enthalten und das reicht schon zum Gruseln.(!)

Donnerstag, 12. Juli 2012

12.07.12

Es kam wie es kommen musste, aufgestanden, Kaffee aufgesetzt, Tasse vollgemacht uuuuund Kippe an! Schonmal nicht so n guter Start, aber auch nicht der Untergang. Also neuer Plan, mit dem Verlassen des Hauses beginnt die Freiheit. Gesagt, getan. Bis jetzt (09:30) keine weitere Zigarette geraucht...
Jaja, sind doch grad mal 3 1/2 Stunden, aber was ich in dieser kurzen Zeit wieder neues über mich und meine Sucht gelernt hab und aushalten muss ist schon erstaunlich. Das fängt schon damit an, dass ich mir Gedanken darüber mache wie ich den Drang zum Rauchen umgehen kann, geht weiter mit Zweifeln ob ich es überhaupt schaffe, bis ich schließlich beim Klassiker ankomme "du wirst zunehmen"!!!! Argl, der Killer schlechthin und gleichzeitig eine der miesesten Selbstlügen. Was ist denn letzten Endes schlimmer? Ein paar Kilo mehr auf den Hüften, die ich auch wieder wegkriege oder der Konsum einer der fiesesten und gleichzeitig nutzlosesten Drogen überhaupt? Zumal ich jetzt mal stark vermute, dass der Punkt eh maßlos überbewertet wird. Viel mehr als jetzt schon kann ich eh kaum mehr essen...mmm, naja eigentlich schon...ach egal. Was ich noch schreiben wollte: es gibt genug Möglichkeiten das zu umgehen, bzw. abzumildern. Zuallererst natürlich Sport, hier kommt dann auch gleich noch einer der Vorteile eines rauchfreien Lebens zum Tragen. Die Funktionsfähigkeit der Lungen stellt sich wieder her und die Durchblutung normalisiert sich. Beides eigentlich schon Dinge für die allein es sich schon lohnen würde (bzw.muss) aufzuhören. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass ich die Auswirkung auf meine sportliche Leistungsfähigkeit merken werde, was mit einer Steigerung der Freude am Sport einhergehen wird (ganz bestimmt). Aber das ist natürlich alles Zukunftsmusik, mit solchen Gedankenspielchen versuche ich allerdings mich zu motivieren. Ist auch bitter nötig, am laufenden Band muss ich ans Rauchen denken und das in Situationen in denen ich gar nicht rauchen kann. Verficktes Gehirn, aber echt jetzt!

Mittlerweile hab ich 6 Stunden geschafft und ich würde sagen, der erste Berg liegt hinter mir. Ich denke jetzt nur noch ab und zu ans Rauchen anstatt permanent ^^
Je beschäftigter ich bin umso besser geht's natürlich auch. Vorhin hab ich angefangen Kaugummi zu kauen, das hilft auch n Stück weit. Mal so nebenbei, Nikotinersatzstoffe sind so ziemlich der größte Müll den es gibt. Sicherlich auf den ersten Blick sinnvoll, aber sobald man erstmal weiß das die körperliche Abhängigkeit im Prinzip nach 24 Stunden schon Geschichte ist, wird einem klar, das hier nur dem Hersteller geholfen wird und zwar finanziell... Das größte Problem ist die geistige Abhängigkeit, die eingefahrenen Verhaltensmuster und die sozialen Strukturen.

Der Nachmittag ist dann schon kein Problem mehr, aber am Horizont wartet schon die nächste Herausforderung, die Rückkehr nach Hause. Da ich das grad alleine versuche und meine Freundin raucht steht dort natürlich "Material" zur Verfügung. Ich tröste mich schon vorab damit, dass ich es dann zumindest geschafft hab auf Arbeit nicht schwach zu werden.

Schließlich kommt es dann auch so, nachdem ich auf'm Rückweg schon eingenickt und eh angeschlagen bin kann ich nicht widerstehen und greife zu. Hinterher weiß ich nicht ob ich mich wegen der heranrollenden Erkältung so schwummerig fühle oder wegen der Zigarette. Aber egal, ich fühl mich erstmal komisch befriedigt und der Druck welcher vorher fast unerträglich wurde ist erstmal weg. Insgeheim verfluche ich mich natürlich, aber was würde es mir nützen wenn ich mir nun Riesenvorwürfe mache? 
Besser ich nehme es hin und freue mich statt dessen darüber, dass ich anstatt einer ganzen Schachtel heute nur ein Viertel davon geraucht habe.

Mittwoch, 11. Juli 2012

11.07.12

Es war mal wieder einer der Momente in denen mir der Gedanke ans Aufhören durch den Kopf schoss. Kurz nach einer kleinen Zigarettenpause war das, die Kippe hatte ich vorzeitig ein wenig angewidert ausgemacht. So ist das leider nur manchmal, irgendwie "schmeckt" es dann nicht und ich merke so richtig wie widerlich, unsinnig, schädlich, usw.usf., das Rauchen ist.
Anschließend saß ich im Büro und meine Gedanke kreisten um das grad Geschehene. Dazu muss ich sagen, dass ich eigentlich noch nie mit dem Rauchen "glücklich" oder "zufrieden" war. Ich empfand und empfinde es seit jeher als Laster, Schwäche, Dämon, Fluch, Geldverschwendung, Gesundheitszerstörer, kurz gesagt, einfach mies, böse, schlecht, gemein, kacke! Ich saß da also und dachte "aufhören wär ja schon geil" um sofort anschließend zu denken "aber jetzt sofort wär blöd, die Schachtel hab ich ja grad erst gekauft". FFFFFuuuuuccckkk!!!!! Da war er wieder, der klein-bekackt-gemeine Suchtdämon.
Wat nu? Lass ich's wieder wie schon so oft, oder starte ich wenigstens einen Versuch? Irgendwie reifte dann der Entschluss es einfach zu versuchen. Nebenbei erzählte ich das dann einer Kollegin, was noch einen nicht unerheblichen Nebeneffekt haben sollte. 
Zunächst lief dann also alles ganz normal weiter, die Schachtel rauchte ich natürlich noch auf und abends dachte ich dann schon darüber nach wie es mir wohl am nächsten Morgen ergehen wird. Natürlich mit reichlich zweifelnden Gedanken dazwischen, schließlich kennt man sich ja und hat schon öfter versucht aufzuhören. Egal, ab ins Bett...