Donnerstag, 20. Dezember 2012

5 Monate

Nur noch ein Monat, dann ist das halbe Jahr voll! Vor nem halben Jahr hätte ich das noch kaum für möglich gehalten, da war allein der Gedanke an den Versuch schon ein halber Witz. Mal ganz davon abgesehen, dass von Seiten der anderen Raucher (Freunde und Familie sind hiermit nicht gemeint ^^) hierzu nie viel Unterstützung kommt.
Das ist denke ich auch mit ein Problem beim Aufhören. In der Gruppe hört man von Rauchern nie viel negatives über das Rauchen, es ist ja schon ein Fortschritt wenn sich nicht mehr über Rauchverbote aufgeregt wird. Wenn ich mal an die Zeit zurückdenke als das dicke Rauchverbot noch frisch war und man nicht mehr ohne weiteres in Kneipen und Discos rauchen durfte...da kochten die Gemüter teilweise ja fast schon über.
Weswegen eigentlich? Weil man nicht mehr in Gegenwart Unbeteiligter seine Gesundheit vergewaltigen durfte? Gleichzeitig diesen Unbeteiligten auch keinen Schaden durch das eigene Tun zufügen durfte? Wie bescheuert ist es eigentlich sich auch nur mit dem kleinsten Furz über so etwas aufzuregen?
Sicherlich ist die Umsetzung teilweise ein schlechter Witz gewesen, bzw. ist es bis heute. Aber an der Absicht die dahinter steht ändert das nichts. Das man im Vorhinein nicht jeden individuellen Fall berücksichtigen kann dürfte klar sein. Das ist bei anderen Gesetzen auch der Fall wenn sie geändert oder neu geschaffen werden.
Apropos Gesetz, in Verbindung mit dem Rauchen höre ich immer wieder das Argument, man würde ja in einem freien Land leben und dann hätte man doch das Recht mit seinem Körper zu tun was man wolle. Guter Witz, dann soll derjenige sich doch bitte eine mobile Rauchkabine anschaffen damit er auch hundertprozentig nur sich selbst schadet...mal ganz davon ab, dass es noch lange keine generelles Rauchverbot gibt. Nehmen wir mal an das Rauchen in der Öffentlichkeit würde verboten werden (da gibt es nebenbei sogar gute Gründe für), dann wäre es ja immer noch legal Zuhause oder in Raucherarealen zu rauchen. Hätte den netten Nebeneffekt, dass ich an Haltestellen nicht mehr ständig den Rauch von vollkommen Fremden abbekomme ^^

Freitag, 14. Dezember 2012

Baustellen-Schmacht

Da erfreut man sich, nichts Böses denkend, seiner nichtrauchenden Existenz und sofort kriegt man wieder etwas vor den Bug gelatzt, damit man auch bloß seine Zweifel und Sorgen nicht vergisst. Typisch Leben halt, doch was ist eigentlich passiert?

Nun, die letzte Woche brachte zwei Ereignisse mit sich, zum einen war ich erkältet (auf eine für mich höchst merkwürdige Art und Weise, aber das nur am Rande) und zum anderen wurde unser Bad renoviert. Beides hatte die Nebenwirkung, dass ich viel Zeit Zuhause verbrachte.
Zur Erkältung sollte ich erwähnen, dass ich schon als Raucher jedes Mal mehr konsumiert habe wenn ich erkältet war, zumindest solange bis es weh tat. Interessanterweise hat sich das mein krankes Gehirn wohl gemerkt und prompt nach Befriedigung verlangt, einfach wegen der Erkältung.

Das war allerdings mehr lustig als das es mich wirklich beunruhigt hat, schlimmer wurde das in Verbindung mit der Bad-Baustelle. Wir hatten also Handwerker in der Wohnung, rauchende Handwerker. Natürlich sind die zum rauchen vor die Tür gegangen, aber am ersten Tag stand dann nach Feierabend eine Dose Tabak nebst Filterhülsen und Stopfgerät auf der Bad-Fensterbank.
Zuerst war ich einfach nur irritiert und fragte mich ob ich das so ok finde wenn die ihre Rauchutensilien da ablagern. Später habe ich mich dann aber ernsthaft bei dem Gedanken erwischt ob ich mir nicht einfach mal eine stopfe. Letzten Endes habe ich es nicht getan, aber die nächsten Tage standen die Sachen da auch nicht mehr. Ich bin mir ziemlich sicher, wären die noch da gewesen, dann hätte ich irgendwann nicht mehr widerstehen können. Nebenbei dachte ich nämlich auch noch ein paar Mal daran als mir während meiner erzwungenen Untätigkeit langweilig wurde und Langeweile ist schließlich ein Killerzustand wenn es um Süchte geht.

Es gibt ja den schönen Spruch "Gelegenheit macht Diebe", so ähnlich sehe ich das auch hier. Die direkte Verfügbarkeit der Zigaretten hat Brutus den Schweinehund (hatte ich fast schon vergessen) wieder geweckt. Zusammen mit dem schon vorher aufgeflackerten Verlangen durch die Erkältung und der Langeweile hätte echt nicht viel gefehlt. Umso erleichterter sollte ich ja jetzt sein, dass es doch nicht passiert ist und selbst wenn, hieße das ja noch nicht, dass ich wieder voll einsteigen würde.
Auf jeden Fall hat mir das gezeigt, dass ich noch weit davon entfernt bin, richtig sicher im Sattel meiner Nichtraucherhaftigkeit zu sitzen. Zumal man da anscheinend eh nie wirklich sicher sein kann, auch langjährigen Nichtrauchern passiert es ja immer wieder, dass sie rückfällig werden.