Donnerstag, 12. Juli 2012

12.07.12

Es kam wie es kommen musste, aufgestanden, Kaffee aufgesetzt, Tasse vollgemacht uuuuund Kippe an! Schonmal nicht so n guter Start, aber auch nicht der Untergang. Also neuer Plan, mit dem Verlassen des Hauses beginnt die Freiheit. Gesagt, getan. Bis jetzt (09:30) keine weitere Zigarette geraucht...
Jaja, sind doch grad mal 3 1/2 Stunden, aber was ich in dieser kurzen Zeit wieder neues über mich und meine Sucht gelernt hab und aushalten muss ist schon erstaunlich. Das fängt schon damit an, dass ich mir Gedanken darüber mache wie ich den Drang zum Rauchen umgehen kann, geht weiter mit Zweifeln ob ich es überhaupt schaffe, bis ich schließlich beim Klassiker ankomme "du wirst zunehmen"!!!! Argl, der Killer schlechthin und gleichzeitig eine der miesesten Selbstlügen. Was ist denn letzten Endes schlimmer? Ein paar Kilo mehr auf den Hüften, die ich auch wieder wegkriege oder der Konsum einer der fiesesten und gleichzeitig nutzlosesten Drogen überhaupt? Zumal ich jetzt mal stark vermute, dass der Punkt eh maßlos überbewertet wird. Viel mehr als jetzt schon kann ich eh kaum mehr essen...mmm, naja eigentlich schon...ach egal. Was ich noch schreiben wollte: es gibt genug Möglichkeiten das zu umgehen, bzw. abzumildern. Zuallererst natürlich Sport, hier kommt dann auch gleich noch einer der Vorteile eines rauchfreien Lebens zum Tragen. Die Funktionsfähigkeit der Lungen stellt sich wieder her und die Durchblutung normalisiert sich. Beides eigentlich schon Dinge für die allein es sich schon lohnen würde (bzw.muss) aufzuhören. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass ich die Auswirkung auf meine sportliche Leistungsfähigkeit merken werde, was mit einer Steigerung der Freude am Sport einhergehen wird (ganz bestimmt). Aber das ist natürlich alles Zukunftsmusik, mit solchen Gedankenspielchen versuche ich allerdings mich zu motivieren. Ist auch bitter nötig, am laufenden Band muss ich ans Rauchen denken und das in Situationen in denen ich gar nicht rauchen kann. Verficktes Gehirn, aber echt jetzt!

Mittlerweile hab ich 6 Stunden geschafft und ich würde sagen, der erste Berg liegt hinter mir. Ich denke jetzt nur noch ab und zu ans Rauchen anstatt permanent ^^
Je beschäftigter ich bin umso besser geht's natürlich auch. Vorhin hab ich angefangen Kaugummi zu kauen, das hilft auch n Stück weit. Mal so nebenbei, Nikotinersatzstoffe sind so ziemlich der größte Müll den es gibt. Sicherlich auf den ersten Blick sinnvoll, aber sobald man erstmal weiß das die körperliche Abhängigkeit im Prinzip nach 24 Stunden schon Geschichte ist, wird einem klar, das hier nur dem Hersteller geholfen wird und zwar finanziell... Das größte Problem ist die geistige Abhängigkeit, die eingefahrenen Verhaltensmuster und die sozialen Strukturen.

Der Nachmittag ist dann schon kein Problem mehr, aber am Horizont wartet schon die nächste Herausforderung, die Rückkehr nach Hause. Da ich das grad alleine versuche und meine Freundin raucht steht dort natürlich "Material" zur Verfügung. Ich tröste mich schon vorab damit, dass ich es dann zumindest geschafft hab auf Arbeit nicht schwach zu werden.

Schließlich kommt es dann auch so, nachdem ich auf'm Rückweg schon eingenickt und eh angeschlagen bin kann ich nicht widerstehen und greife zu. Hinterher weiß ich nicht ob ich mich wegen der heranrollenden Erkältung so schwummerig fühle oder wegen der Zigarette. Aber egal, ich fühl mich erstmal komisch befriedigt und der Druck welcher vorher fast unerträglich wurde ist erstmal weg. Insgeheim verfluche ich mich natürlich, aber was würde es mir nützen wenn ich mir nun Riesenvorwürfe mache? 
Besser ich nehme es hin und freue mich statt dessen darüber, dass ich anstatt einer ganzen Schachtel heute nur ein Viertel davon geraucht habe.

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