Freitag, 13. Juli 2012

13.07.12

Neuer Tag, neues Glück.
Nachm Aufstehen und bevor ich mich auf den Weg mache schaff ich schonmal eine weniger als gestern, juhu. Während ich mich fertig mache kreisen meine Gedanken ständig ums Rauchen und mir fällt mal wieder auf das ich dabei richtiggehende Zwiegespräche mit mir selbst führe. Aber bin das wirklich ich mit dem ich da rede? Ich beschließe, den Teil, welcher ständig eine Rauchen will als etwas externes zu betrachten. Einen Gegenspieler, dem ich mal so richtig die Fresse zerlegen möchte. Ich denke das passt auch ganz gut, schließlich ist das die verkackte Sucht die da aus mir spricht. Mein wirkliches Ich war ja noch nie glücklich mit der ganzen Sache.

Heute morgen fiel mir noch etwas ein, das ich mal nachprüfen muss. Mir ist so als hätte ich schonmal gelesen, dass Nikotin bezüglich des Suchtpotentials Ähnlichkeiten mit Heroin aufweist. Auch so etwas, das gerne schnell wieder vergessen wird. 

Während ich auf dem Weg zur Arbeit bin denke ich übrigens schon viel optimistischer an die vor mir liegenden Stunden. Gestern hat mir gezeigt, dass ich es aushalten und meinem bösen Gegenpart die Stirn bieten kann. Ich stelle mir vor wie er da in seiner Bösewichtbehausung sitzt, nägelkauend und verzweifelnd darüber nachdenkend wie er mich zum Rauchen bewegen kann. Voller Angst vor dem 
Zeitpunkt zu dem ich es schaffe ganz aufzuhören. Jetzt schon setzen ihm die Zeiträume ohne frischen Nikotinnachschub heftig zu und seine Gestalt beginnt deswegen sich aufzulösen. Eigentlich müsste ich mir mal einen Namen für diesen Finsterling ausdenken.

Ein paar Mal habe ich jetzt schon darüber nachgedacht eine pro/Contra-Liste anzulegen, eigentlich total bescheuert, weil es ja wirklich nichts positives gibt. In nem langweiligen Moment, wenn ich meine Gedanken vielleicht wieder nicht vom Thema abwenden kann werd ich das aber trotzdem mal machen, einfach so zum Spaß. Ich rliebe ja Listen ^^

Mittlerweile sitze ich im Bus nach Hause. Wegen anhaltender Halsschmerzen, begleitet von Schwindelgefühl und Kopfdröhnen ein wenig früher. Heißt also auch früher Zuhause, umgeben von direkt verfügbaren Tabakwaren. Meine schlechtere Hälfte (ich glaube Brutus wäre ein guter Name) frohlockt schon. Ich nehme mir vor mich erstmal im Wohnzimmer zu verschanzen um Tour de France zu gucken. Wegen meiner Erkältung heißt es gut einpacken, vielleicht Schlaf ich dann einfach ein und Brutus kommt gar nicht dazu nen Dicken zu machen.

Ich hab übrigens ein wenig recherchiert, Nikotin weißt wirklich Ähnlichkeiten mit Heroin auf. Zum Glück ist der Entzug lange nicht so schlimm und nach recht kurzer Zeit (3 Tage) ist das Nikotin schon nicht mehr im Gehirn nachzuweisen. Nach rund 3 Wochen stellt sich wohl auch eine Normalisierung im Belohnungszentrum ein. Die Zahl der entsprechenden Rezeptoren geht auf ein Normalmaß zurück. 
Es ist das Abhängigkeitspotential auf dem die Ähnlichkeiten beruhen. Über die Lungen gelangt das Nikotin wunderbar ins Blut, viel besser als etwa bei einer oralen Aufnahme. Man geht teilweise davon aus, dass schon eine einzige Zigarette ausreicht um eine körperliche Abhängigkeit einzuleiten. Interessanterweise nimmt man ja schon beim Passivrauchen viel auf, so lässt sich wohl erklären wieso ich schon vor meiner aktiven Raucherphase ab und zu mit dem Verlangen nach einer Zigarette aufwachte...
Von den ganzen anderen miesen Dingen die im Tabakrauch enthalten sind Fang ich jetzt gar nicht erst an. Da hilft auch der neue Trend "ohne Zusätze" nichts, Teer zum Beispiel ist eh enthalten und das reicht schon zum Gruseln.(!)

1 Kommentar:

  1. Ich hoffe Brutus ist in seinem verhassten Käfig geblieben und hat nicht den Weg ans Tageslicht geschafft. >Nuna<

    AntwortenLöschen